Ashtanga Yoga ist eine strukturierte, atemgeführte Praxis, die auf Disziplin, Wiederholung und Selbsterkenntnis beruht. Die von Sri K. Pattabhi Jois entwickelte Methode folgt einer konsequenten Abfolge von Körperhaltungen, die darauf ausgerichtet sind, mit der Zeit innere Wärme aufzubauen, den Fokus zu schärfen und Klarheit zu fördern. Diese Wärme, die durch Atem und Bewegung erzeugt wird, ist nicht nur physisch. Sie ist energetisch. Sie unterstützt die Entgiftung, erweckt die Präsenz und schafft Raum für Transformation von innen heraus.
Um herauszufinden, wie diese Tradition in der modernen Praxis gelebt wird, haben wir mit Crystal gesprochen, einer Yogalehrerin aus Huntsville, Alabama, die in Ashtanga einen Rhythmus gefunden hat, der ihre Praxis und ihr Leben neu gestaltet. Mit jahrelanger Erfahrung und tiefem Respekt für die Überlieferungslinie bringt Crystal sowohl Einblicke als auch Zugänglichkeit in die Disziplin.
Struktur als Weg zu Presence
Ashtanga wird oft im Mysore-Stil gelehrt, bei dem die Schüler mit Unterstützung des Lehrers in ihrem eigenen Tempo dieselbe Serie durchlaufen. Obwohl es sich um eine fließende Yogapraxis handelt, ist es die Wiederholung, die Ashtanga einzigartig macht. Jede Haltung, jeder Atemzug wird in einer bestimmten Reihenfolge geübt, die Tag für Tag gleich bleibt. Für viele wird diese Beständigkeit zu einem Spiegel. Sie spiegelt nicht nur den körperlichen Fortschritt wider, sondern auch die inneren Muster, die Denkweise und die Präsenz.
"Ich lernte Ashtanga zu einer Zeit kennen, als ich dringend eine Struktur und einen Schüler brauchte - nicht körperlich, sondern geistig und spirituell", erzählt Crystal. "Es forderte mich auf, mich auf eine Weise zu zeigen, wie es zuvor nichts anderes konnte."
Die Praxis baut auf Tristhana auf: Atem (ujjayi), Körperhaltung (asana) und Blick (drishti). Diese Schwerpunkte bilden einen Behälter für das innere Bewusstsein. Da der Atem jede Bewegung verbindet, erzeugt er auch Tapas oder innere Hitze: ein Kernprinzip der Praxis. Diese Wärme unterstützt sowohl den physischen Körper als auch den energetischen Prozess des Loslassens, der Verfeinerung der Aufmerksamkeit und der Rückkehr in die Gegenwart.
Die Praxis: Was Sie erwarten können
Eine traditionelle Ashtanga-Sitzung beginnt mit dem Sonnengruß (Surya Namaskara A & B), gefolgt von stehenden, sitzenden und abschließenden Haltungen. Die meisten Schüler beginnen mit der Primären Serie, die sich auf Ausrichtung, Entgiftung und Grundkraft konzentriert. Je weiter die Teilnehmer fortschreiten, desto eher können sie zur mittleren oder fortgeschrittenen Serie übergehen.
Jede Haltung wird von einem gleichmäßigen, hörbaren Atem begleitet, wodurch ein Rhythmus entsteht, der die Praxis verankert. Die konsequente Wiederholung der Haltungen baut mit der Zeit ein inneres Feuer auf, das Konzentration, Widerstandsfähigkeit und Bewusstsein von innen heraus weckt.
Ashtanga wird traditionell an sechs Tagen pro Woche praktiziert und bietet einen strukturierten Rhythmus, der zu Disziplin einlädt, aber auch Raum für Entdeckungen lässt. Während es körperliche Stärke und Flexibilität aufbaut, findet die wahre Transformation jenseits der Posen statt.
"Mit der Zeit lernt man im Ashtanga, durch Widerstände hindurch zu atmen, mit Unsicherheiten zu leben und den inneren Dialog zu lockern", sagt Crystal. "Das ist nicht immer einfach, aber es ist zutiefst transformierend.
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Praxis, Fortschritt und Geduld
Crystal erinnert die Schüler daran, dass sich der Fortschritt im Ashtanga oft langsam entfaltet, und genau das ist der Sinn. Es kann Monate dauern, bis man manche Haltungen versteht. physisch. Andere kommen vielleicht nie an. Im Ashtanga ist das kein Fehler im Prozess, es ist der Prozess. Der Fortschritt liegt in der Wiederholung, im Atem und in der Entscheidung, jeden Tag wiederzukommen.
"Es ist eine Praxis, und für mich auch eine Vorstellung", sagt sie. "Ich übe, als ob alle Welt mir zusieht, während ich allein bin. Jedes Mal, wenn ich auf meine Matte trete, gebe ich mein Bestes. Jeder Tag ist anders."
Da jede Bewegung vom Atem geleitet wird, wird Ashtanga zu einer Art bewegter Meditation, bei der die Wiederholung einen Rhythmus schafft, und dieser Rhythmus schafft Raum, um nach innen zu hören. Perfektion ist nicht das Ziel. Presence is.
Mit der Zeit beginnt die Disziplin, die man auf der Matte aufbaut, die Art und Weise zu formen, wie man sich im Leben bewegt. Der Atem, der dich in einer herausfordernden Pose hält, wird zu dem Atem, der dich in schwierigen Momenten im wirklichen Leben beruhigt. Die Standfestigkeit ist nicht nur physisch, sondern auch innerlich.

Wohin mit Begin
Wenn Sie neu im Ashtanga sind, sollten Sie klein anfangen. Crystal empfiehlt, mit fünf Runden des Sonnengrußes am Morgen zu beginnen. Lass die Wiederholungen einen Rhythmus aufbauen. Lass den Atem Wärme erzeugen. Mit der Zeit schaffen diese einfachen Bewegungen eine Grundlage für eine tiefere Erkundung.
Sie empfiehlt außerdem, Yoga Mala von Pattabhi Jois zu lesen, um die Wurzeln der Tradition besser zu verstehen, und einen Lehrer zu finden, der sowohl die Struktur als auch die Nuancen von Ashtanga schätzt, um Ihre Praxis zu unterstützen.
"Man muss nicht flexibel, stark oder fortgeschritten sein", sagt sie. "Du musst nur bereit sein. Sei geduldig mit dir selbst und wisse, dass jeder Atemzug, jeder Schritt, jedes Stolpern Teil des Weges ist."
Praxis mit Crystal
Sind Sie bereit, den Rhythmus von Ashtanga zu erleben? In dieser Klasse leitet Crystal eine komprimierte Version der traditionellen Praxis, die den Sonnengruß (Surya Namaskara A & B) und die stehende Sequenz beinhaltet.
Folgen Sie dem Video unten für einen Express-Flow, der die atemgeführte Struktur von Ashtanga vorstellt.
Meet the Teacher
Crystal ist eine US-amerikanische Yogalehrerin, die in Huntsville, Alabama, lebt und die Gründerin von The Black Yoga Room ist, einem Übungsraum, in dem Struktur, Atem und Präsenz zusammenkommen. Ihr Unterrichtsstil verbindet die Disziplin des Ashtanga mit kraftbetonter Bewegung und einem intuitiven, für alle Körper zugänglichen Ansatz.
Weitere Informationen finden Sie unter theblackyogaroom.com oder folgen Sie Crystal auf Instagram unter @blackyogaroom
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